Ich sage ihm, was zu tun ist. Es ist auf mehrfache Weise schön: Alles passiert so langsam, wie ich es möchte. Ich kann quadratzentimeterweise auskosten, wie er mich berührt. Ich kann meine Lust wachsen lassen, Stück für Stück, bis sie übermächtig wird und wir am Ende natürlich doch wild ficken. Weil er seine Gier bezähmt, entsteht eine eine besondere Spannung in dem, was er tut. Und die Intensität wächst noch einmal, weil er es so unbedingt gut machen will. Der Anblick ist kaum auszuhalten, wenn er plötzlich nicht wild begehrlich mit vollen Händen in mein Fleisch greift, sondern beinahe scheu und ehrfürchtig die Finger vorsichtig ausstreckt, um ganz sachte darüber zu streichen wie ein Fünfjähriger über einen glänzenden Rennboliden.
„Küss meine Kniekehlen.“ Ich liege auf dem Bauch und staune mal wieder, wo der Körper überall empfindsam ist, wenn man sich darauf einlässt. Aber wir spielen das Spiel schon eine ganze Weile, und ich will langsam mehr. „Komm mal den Oberschenkel hoch.“ Es ist klar, dass er darauf gewartet hat. Aber er überstürzt es nicht. Zentimeterweise wandern seine Lippen meine Schenkel hinauf, tupfen Küsse bald innen, bald außen auf die Haut, während meine Arme vorne ergeben über die Bettkante hängen. Nicht einmal als er am Po ankommt, gibt er der Versuchung nach, die Händen zu benutzen und hineinzugreifen, wie er es so gerne tut. Stattdessen flattern seine Lippen weiter ergeben über meine Rückseite. Mein Hintern wird geküsst wie eine altchinesische Porzellanschüssel.
„Noch höher“ lässt ihn konzentriert meine Wirbelsäule hinauf wandern. Wenn mich irgendetwas schwach macht, dann Küsse in den Nacken. „Oh, ja, komm ganz über mich!“ bitte ich, und er tut es so viel besser als ich antizipiert hatte. Sein Atem geht vertraulich an meinem Ohr, sein Kopf lehnt irgendwo auf meiner Schulter. Die ganze Breitseite seiner Brust bedeckt meinen Rücken wie die beste Daunendecke der Welt, wie ein Panzer gegen alle Unbill, warm, samtig und doch gewaltig. Und er steigert diesen Effekt so grandios und überraschend, dass ich kurz dem unsinnigen Wunsch erliege, jetzt sofort und genau so mein Leben aushauchen zu wollen: Er breitet seine Beine über meine. Auf der ganzen Länge spüre ich seine Oberschenkel auf meinen, seine Schienbeine an meiner Wade. Mein ganzer Körper ist von seinem bedeckt, sein Gewicht lastet ruhig warm und bedeutsam auf mir. Es fühlt sich unendlich sicher und nah an.
„Komm in mich“ ist die einzig denkbare Steigerung für noch mehr Berührung. Ich bin so nass, dass er widerstandlos hinein gleitet. Ein paar Sekunden lang sind wir noch still und ehrfürchtig, dann ist der Bann gebrochen und wir vögeln wild, reibungs- und geräuschvoll, bis wir verschwitzt in die Kissen sinken.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.